Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, Krebserkrankungen schneller zu diagnostizieren oder die Zahl von Verkehrsopfern stark zu reduzieren. Sie kann aber auch in autonomen Waffensystemen oder zur Manipulation von Wahlen und Meinungen eingesetzt werden. Die Linksfraktion fordert den friedlichen Einsatz von KI und eine Ächtung autonomer Waffensysteme, klare Regeln, um staatlichen Missbrauch und Diskriminierung zu verhindern und einen Fonds für soziale Innovationen, die den Menschen dienen – für KI Anwendungen im Bereich der Bildung, Gesundheit, Umwelt, Mobilität und Nachhaltigkeit.
Am 27. September fand die erste Sitzung der frisch konstituierten Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz – Gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche, soziale und ökologische Potenziale“ statt. Ich gehöre dieser Kommission als stellvertretendes Mitglied an und werde mich zu den ethischen Fragen rund um Künstliche Intelligenz einbringen; KI hat das Potential, die Gesellschaft als ganzes und unsere Demokratie zu verändern, sowohl in brachialer Weise mittels autonomer Waffensysteme, die selbständig Feinde auswählen und bekämpfen als auch subtiler in Form von Kredigwürdigkeitsprüfungen oder Wählerbeeinflussung.
Auf Vorschlag der Linksfraktion gehören der Enquete-Kommission zwei hochkarätige Sachverständige an: Prof. Dr. Katharina Zweig leitet an der TU Kaiserslautern das Algorithm Accountability Lab; Dr. Florian Butollo forscht am Weizenbaum Institut für die vernetzte Gesellschaft zum Thema Arbeit in hochautomatisierten digital-hybriden Prozessen. Insgesamt gehören der Kommission 19 Sachverständige, 19 Abgeordnete als Vollmitglieder und 19 als Stellvertreter*innen an.
Und das sind die Mitglieder der frisch konstituierten Enquete Kommission Künstliche Intelligenz. #EKKI #KI #Bundestag pic.twitter.com/9LZwFoiv1u
— anke domscheit-berg (@anked) 27. September 2018
Am kommenden Montag findet eine erste Klausursitzung der Enquete statt. Die Sitzungen werden grundsätzlich nicht-öffentlich stattfinden. Ein entsprechender Änderungsantrag der Grünen für öffentliche, gestreamte Sitzungen, der von der Linksfraktion unterstützt worden war, scheiterte am Willen der Großen Koalition.
Antwort des Staatsministers Dr. Hendrik Hoppenstedt vom 1. Juni 2018:
Die Bundeskanzlerin hat für den 29. Mai 2018 zu einem Expertengespräch zum Thema „Künstliche Intelligenz“ die folgend aufgeführten Personen aus Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen ins Bundeskanzleramt eingeladen:
Dr.-Ing. Reinhold Achatz Thyssenkrupp AG
Prof. Dr.-Ing. Christian Bauckhage Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme
Hans Beckhoff Beckhoff Automation GmbH & Co.KG
Prof. Dr. Jürgen Beyerer Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung
Dr. Michael J. Black Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme
Chris Boos Arago GmbH
Dr. Stefan Breit Miele & Cie. KG
Dr. Hans Dietl Ottobock Healthcare Products GmbH
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Ecker Infineon Technologies AG
Dr. Stephan Ewen data Artisans
Prof. Dr. Michael Feindt Blue Yonder
Dr. Gereon Frahling DeepLGmbH
Elmar Frickenstein BMWGroup
Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin Technische Universität München
Prof. Dr. Dietmar Harhoff Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbe- werb
Prof. Dr. Matthias Hein Universität Tübingen
Dr. Ralf Herbrich Amazon Development Center Germany GmbH
Dr. Dr. Karsten Hiltawsky Drägerwerk AG & Co. KGaA
Prof. Dr. Thomas Hofmann Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Dr. Klaus Hommels Lakestar Advisors GmbH
Ralf Klinkenberg RapidMiner GmbH
Prof. Dr. Heyo K. Kroemer Georg-August-Universität Göttingen
Max Laemmle Fraugster
Dr. Bernd Leukert SAP SE
Prof. Dr. Volker Markl Technische Universität Berlin
Dr. Michael May Siemens AG
Prof. Dr. Katharina Morik Technische Universität Dortmund
Prof. Dr. Klaus-Robert Müller Technische Universität Berlin
Dr. Christoph Peylo Robert Bosch GmbH
Dr. Norbert Pfleger SemvoxGmbH
Prof. Dr. Peter Post Festo AG & Co. KG
Frank Riemensperger Accenture GmbH
Prof. Dr. Jürgen Schmidhuber Dalle-Molle-Forschungsinstitut für Künstliche In- telligenz (IDSIA)
Prof. Dr. Bernhard Schölkopf Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme
Dr. Harald Schöning Software AG
Prof. Dr. Thomas Seidl Ludwig-Maximilians-Universität München
Daniel Siewert Ubermetrics Technologies GmbH
Dr. Roland Vollgraf Zalando SE
Prof. Dr. Wolfgang Wahlster Deutsches Forschungszentrum für Künstliche In- telligenz
Tabea Wilke botswatch GmbH
Dan Wucherpfennig Leverton
Seitens der Bundesregierung haben neben der Bundeskanzlerin der Chef des Bundeskanzleramtes, die Bundesministerin für Bildung und For- schung, der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, der Bundesmi- nister für Arbeit und Soziales, der Bundesminister für Verkehr und digi- tale Infrastruktur sowie die Staatsministerin für Digitalisierung teilge- nommen.
Das Gespräch diente dem Austausch über Potenziale und Herausforde- rungen der Künstlichen Intelligenz für Deutschland. Die Ergebnisse des Expertengesprächs fließen in die zu erarbeitende nationale Strategie für Künstliche Intelligenz ein.
Welche Berufe werden wir zukünftig ausüben? Brauchen wir überhaupt ein Grundeinkommen? Und wenn ja, wie können wir das in Zeiten der Digitalisierung finanzieren? Wir haben die Bundestagsabgeordnete und Netzaktivistin Anke Domscheit-Berg getroffen und mit ihr einen Blick in die Zukunft geworfen…
Sehr geehrter Vizepräsident! Meine Damen und Herren! Nach 20 Jahren in der IT-Branche und als Netzaktivistin beschäftige ich mich schon ein bisschen länger mit der Zukunft; aber die Zukunft steht nicht fest. Ob sie ein Gruselfilm wird oder nicht, hängt davon ab, wie wir heute politische Entscheidungen treffen. Da bin ich ganz beim Antrag der Grünen; denn viel zu lange hat die Bundesregierung offensichtlich planlos die Gestaltung der digitalen Gesellschaft verpennt. Es braucht endlich eine ganzheitliche, positive Vision der digitalen Gesellschaft von morgen und eine Digitalisierungsstrategie im Sinne des Gemeinwohls.
(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
WeiterlesenBundestagsbüro
Anke Domscheit-Berg, MdB
Platz der Republik 1
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Tel.: (030) 227 73107
E-Mail: anke.domscheit-berg@bundestag.de