Heute, am 06.10.2020, hat der Europäische Gerichtshof erneut zur Vorratsdatenspeicherung geurteilt. Dazu erklärt Anke Domscheit-Berg: „Das Urteil des EuGH erteilt erneut staatlichen Überwachungsbegehrlichkeiten eine Abfuhr, allerdings haben vergleichbare Urteile bisher die Bundesregierung nicht davon abgehalten, immer wieder neue verfassungswidrige Überwachungsmaßnahmen zu beschließen oder zu fordern, weil sie immer wieder die Bedeutung der Grundrechte vergißt. Die Aussage des EuGH ist in seinem neuerlichen Urteil zur Vorratsdatenspeicherung jedoch sehr klar, denn es stellt zweifelsfrei fest, dass eine allgemeine Überwachung durch eine flächendeckende Datenspeicherung ohne besonderen Anlass, von allen Menschen, die bestimmte Kommunikationsformen nutzen, zu allen Zeiten schlicht weg nicht verhältnismäßig ist und daher illegal. Nach meiner Auffassung ist eine derartige, allumfassende Datenspeicherung schon strukturell nicht mit demokratischen Grundwerten vereinbar.

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Für mein Berliner Büro im Deutschen Bundestag suche ich (möglichst) zum 16. November 2020 eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in für den Bereich Netzpolitik. Bewerbungsfrist ist am 20. Oktober. Die detaillierte Stellenausschreibung findest du hier.

Am 24.09.2020, einem Donnerstag, hatte ich “ROT” gesehen. Meine Corona-Warn-App hatte mir per Push-Nachricht ein erhöhtes Risiko angezeigt, weil ich zwei Risiko-Begegnungen hatte. In den letzten Monaten hatte ich mich sehr intensiv mit der Corona-Warn-App beschäftigt, deshalb war ich zwar einerseits erschrocken, andererseits aber auch neugierig, wie der Prozess rund um die App eigentlich funktioniert und beschloss meine Erfahrungen mit anderen auf Twitter zu dokumentieren.

Meine Corona-Warn-App am Donnerstagabend (24.09.)
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Als vor 30 Jahren Ost- und Westdeutschland wiedervereinigt wurden, waren die Erwartungen und Hoffnungen so groß, wie die blumigen Versprechen. Viele positive Veränderungen sind auch eingetreten und ich habe selbst davon profitiert – ohne Mauerfall hätte ich nicht in England studieren, nicht viele fremde Länder besuchen, nie meinen Ehemann treffen können. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass es nach der Wende einen unbeschreiblichen Niedergang der ostdeutschen Industrie gab, mit verheerenden Folgen in fast jede Familie hinein. Die noch traurigere Wahrheit ist aber, dass die Nachwirkungen auch heute, 30 Jahre später noch anhalten.  

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KMK wenig aussagefähig zu Digitalpakt /Auswirkungen des EuGH Urteils zum Privacy Shield (16.09.2020)

Diese Woche war es wieder spannend und top aktuell: Zur Umsetzung des Digitalpakts haben wir den Generalsekretär der Kultusministerkonferenz ausgefragt (Spoiler: ?) und außerdem ging es um das bahnbrechende Urteil zum Privacy Shield des europäischen Gerichtshofes vom 16.7.2020, auch „Schrems 2“ genannt, wozu wir den Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber und einen Staatssekretär des BMI befragten.

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Das Konzept: Kinder erklären Kindern die Exponate

Am 14.09.2020 habe ich mit der Klasse 3A der Dreiseen Grundschule in Fürstenberg/Havel das Wunderkammerschiff besucht, das noch bis zum 18.9.2020 am Balensee vor Anker liegt. Das Wunderkammerschiff kam auf meine Initiative in meinen Heimatort Fürstenberg. Die für Mai 2019 geplante Tour des Schiffs musste leider verschoben werden, weil die Schleuse Zaaren geschlossen wurde. Nun ist das Wunderkammerschiff aber endlich in Fürstenberg angekommen – als Auftakt einer Tour durch den Brandenburger Norden, die auch noch nach Rheinsberg führen wird.

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Bild von Jan Vašek auf Pixabay

Seit Beginn der Corona-Pandemie war der Rückstand unseres Landes in digitaler Bildung keine Nebensache mehr, sondern wurde zu einem akuten und gravierenden Problem. Monatelang hatten Schulen geschlossen oder nur einen sehr eingeschränkten Zugang, Bildung fand entweder gar nicht statt, oder über Hausaufgaben-Arbeitsblätter und nur manchmal auch digital, denn in Deutschland hakt es an allem: die meisten Schulen haben keine zeitgemäße digitale Bildungsinfrastruktur, zu wenig dafür ausgebildete Lehrkräfte, es fehlt am schnellen Internetzugang – in der Schule und in den Elternhäusern der Kinder, an Computern für Lehrkräfte und an Computern für Kinder, an online Bildungsplattformen, an Emailadressen für Lehrkräfte und für Schüler:innen. Viele Kinder erhielten ihre Bildung im Home Schooling und so verstärkte sich dabei die Bildungsungerechtigkeit in Deutschland noch einmal. Kinder aus reicheren Elternhäusern haben nicht nur eher ein eigenes Zimmer, in dem man ungestörter lernen kann, sondern auch eher einen eigenen Computer und ein WLAN für den Zugang zu Bildungsinhalten als Kinder aus ärmeren Haushalten.

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Digitale Bildung - Was wir aus der Corona-Krise (nicht) gelernt haben (09.09.2020)

Die Sommerpause ist rum und es geht hier wieder gleich ans Eingemachte: Welche Corona-Sofortmaßnahmen für digitale Bildung gibt es, wie sehen sie aus und wo hakt es noch? Wir hatten heute im Ausschuss den Parlamentarischen Staatssekretär der Bundesministerin für Bildung und Forschung Thomas Rachel zu Besuch und ich habe bezüglich der Umsetzung genau nachgefragt. Dabei geht es darum, wieso bisher erst so wenig Geld abgeflossen ist, um die ungerechte Verteilung zwischen den verschiedenen Bundesländern und darum, wer eigentlich bestimmt welche Internetseiten arme Kinder über das günstig zur Verfügung gestellte ‚Bildungsinternet‘ besuchen dürfen und welche nicht. Mehr dazu im Video.

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#DialogDigital mit Norbert Müller: Digitale Bildung

In der Sommerpause toure ich immer durch meinen Wahlkreis und mache dort auch die ein oder andere Veranstaltung mit Gästen. Dieses Jahr ist alles anders, damit wir aber trotzdem zu aktuellen Themen ins Gespräch kommen, habe ich mich mit linken Kolleg*innen getroffen. Letzte Woche mit Norbert Müller, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag. Mit ihm sprach ich über digitale Bildung, besonders in Zeiten von Corona.

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Seit gut einem Jahr ist Beate Kostka die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin, welche zuständig ist für die Kreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und die Prignitz und damit bundesweit der größte Agenturbezirk ist. Als ich in der Lock-Down Phase der Pandemie ein längeres Telefonat mit ihr führte, um mich über die Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt zu informieren, kamen wir auch auf das Thema digitale Bildung und verabredeten ein persönliches Treffen im Verstehbahnhof, das am Mittwoch stattfand.

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