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Am 09. November um 19 Uhr präsentiere ich zum 32. Jahrestag des Mauerfalls bei uns im Verstehbahnhof Fürstenberg/Havel einen tollen Dokumentarfilm, der die friedliche Revolution und die Wiedervereinigung aus der Perspektive von Ostfrauen beleuchtet, ich komme auch darin vor, sogar mit Fotos aus meiner Jugend (siehe weiter unten). Nach der Vorstellung (45min) möchte ich mit prominenten Gästen und dem Publikum ins Gespräch kommen über den Film, die Rolle der Medien, westdeutsch-geprägte Erinnerungskultur und Frauenrechte vor und nach der Wende. Die Veranstaltung ist kostenfrei. 

Eingeladen habe ich die Musikerin und Aktivistin Sookee, die ebenfalls im Film zu erleben ist, die Journalistin Sabine Rennefanz – bekannt durch ihr Buch „Eisenkinder“ über Jugendliche aus Eisenhüttenstadt zur Wendezeit, die immer sehr genau den Finger in die Wunde legt, wenn es um das Thema Ost-West geht, und die Filmemacherin selbst: Sabine Michel.

Der Film Wendeman(n)över – Frauen und der Mauerfall ist Teil des WDR-Vierteilers HERstory und erzählt von der Wendezeit – konsequent aus weiblicher Perspektive. Der Film der Regisseurin Sabine Michel geht der Frage auf den Grund, wovon Frauen im November 1989 träumten und was aus ihren Hoffnungen und Wünschen nach der Wiedervereinigung geworden ist.

Welche Rolle spielten Frauen bei der friedlichen Revolution, wie sah ihr Alltag bis zur Wiedervereinigung aus? Welche Rechte hatten sie und welche verloren sie mit dem Ende der DDR – zum Teil bis heute? So waren vor dem Mauerfall mehr als 90% der Frauen in der DDR berufstätig, es gab Kinderkrippen, Ferienbetreuung und Hort, Babyjahr und kostenlose Pille. In den ersten drei Monaten konnten Frauen ganz allein über die Fortsetzung einer Schwangerschaft entscheiden, Schwangerschaftsabbrüche waren legal und verfügbar. 

Auch die Beziehung zwischen Männern und Frauen war eine andere als im Westen, Ostfrauen waren unabhängiger. Nach dem Mauerfall war schnell klar, dass die Frauenrechte aus DDR-Zeiten keine Selbstverständlichkeit waren, rückschrittliche Rollenbildern prägten die Politik. Aus Männerberufen wurden Ostfrauen besonders schnell entlassen. Der Film gibt spannende Einblicke in die Zeit der Wende und danach – aus Sicht der Frauen. Bis heute gibt es Unterschiede zwischen Ost und West, auch im Geschlechterverhältnis. 

Ich bin selbst eine der Protagonistinnen des Films, war zur Wendezeit in der DDR-Opposition aktiv, mit 17 Jahren schwanger in der DDR und kämpft seit Jahrzehnten für Geschlechtergerechtigkeit und mehr Frauenrechte. Ich werde nicht müde, gerade Westdeutschen davon zu erzählen, was man aus DDR Zeiten auch für die Gegenwart lernen kann und weshalb es für ganz Deutschland wichtig ist, sich mit der Geschichte auch östlich der Elbe zu beschäftigen. Deshalb hole ich den Film und spannende Gesprächspartnerinnen nach Fürstenberg. 

Nachtrag:

Wer nicht selbst kommen kann, kann sich den 45-minütigen Film in der ARD Mediathek ansehen und die Diskussion danach gegen 19:55 Uhr per Livestream mitverfolgen!