Anke Domscheit-Bergs Wahlkreistage in Potsdam Mittelmark

Am 20. und 21. Mai 2019 besuchte Anke Domscheit-Berg, Abgeordnete des Bundestages für die Fraktion DIE LINKE, verschiedene Gemeinden ihres Wahlkreises in Potsdam Mittelmark.

Am Montag dem 20. Mai ging es nach Terminen in Brandenburg an der Havel zuerst nach Mötzow im Amt Beetzsee. Da gerade Spargelzeit ist, bot es sich an, den Vielfruchthof des Domstiftes Mötzow zu besuchen. Geschäftsführer Heinrich Thiermann und seine Tochter Isabell sowie Gerhard Ullrich von der Brielower Agrargenossenschaft mbH empfingen die Bundestagsabgeordnete auf dem Hof. Der Landwirt baut vor allem Spargel, Erdbeeren und Mairüben an. Der Spargel spaltet die Menschen nicht nur kulinarisch: Die einen wollen ihn möglichst viel, früh und günstig essen, die anderen kritisieren die Methoden des Anbaus und die Arbeitsbedingungen der Spargelstecher*innen. Für Anke Domscheit-Berg gibt es da jedoch kein schwarz-weiß, und gibt zu bedenken:

„Würde man Folien auf Spargelfeldern ganz verbieten, gäbe es in der Frühsaison nur Spargel, der um die halbe Welt geflogen ist, was noch schädlicher für die Umwelt ist.“ Sie rät daher zu Kompromissen: „Werden keine PVC-Folien verwendet, sondern umweltfreundlichere Varianten, diese dann mehrfach genutzt und am Ende ordentlich recycelt, nimmt der Flächeneinsatz nicht überhand und wird auf Randflächen genug Lebensraum für Vögel und Insekten belassen, dann ist das für mich akzeptabel. Für die Arbeitsbedingungen gilt das Gleiche,“ so die Bundestagsabgeordnete. „Mindestlöhne dürfen natürlich nicht unterwandert werden, aber auch darüber hinaus hängen Löhne eben nicht nur davon ab, was ein Landwirt zahlen möchte, alle Landwirte stehen unter einem extremen Preisdruck, der von einkaufenden Lebensmittelketten und einem globalisierten Markt geprägt ist. Als Konsumenten können wir auf faire Einkaufsbedingungen und regionale Produkte pochen, müssen dann aber auch bereit sein, faire Preise zu zahlen.“

Am Dienstag, den 21. Mai, kam die Bundestagsabgeordnete in die Gemeinde Seddiner See, wo sie zuerst die für den deutschen Kitapreis nominierte Kindertagesstätte Waldsternchen im Ortsteil Neuseddin besuchte. Mit ihrer hervorragenden Bewerbung schaffte es die Kita unter die ersten 10 von 1400 Teilnehmenden, eine großartige Leistung! Als Anerkennung brachte Anke Domscheit-Berg den Kindern eine Hängematte mit. Die Bundestagsabgeordnete begeisterte vor allem, dass die Kinder viele Gelegenheiten haben, den Tag auch nach ihren eigenen Neigungen und Wünschen zu gestalten und dass diese Kita ein Ort ist, an dem Inklusion kein leeres Wort ist. Mit „Persona Dolls“ (Puppen mit eigenen Biografien) besucht eine Sprachpädagogin wöchentlich die Kinder, um sie in ihrer Sprachentwicklung zu fördern. „Ich freue mich, dass diese Initiative durch das Bundesprogramm Sprachkitas gefördert wird und bereits nachhaltige Erfolge zeigt“, so Anke Domscheit-Berg.

Kurz vor der Einschulung lernen die Kinder Whuppie kennen – ein kleines grünes Plüschwesen, das sich genau wie sie Grammatik und einen neuen Wortschatz aneignet. „Die inklusive Bildungsarbeit der Kita ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie gute Erziehungsarbeit funktioniert“, erklärt die Bundestagsabgeordnete, die von der Leiterin, Katrin Beitag, durch alle Räume geführt wurde, auch in das angegliederte Eltern-Kind-Zentrum im Obergeschoss. Anke Domscheit-Berg verließ die Kita mit einem Lob: „Dieses Haus ist nicht nur in der Form eines Sterns gebaut, weshalb es ja auch Waldsternchen heißt,  diese Kita hat auch wirklich Strahlkraft“.

Von der Kita ging es zur Jugend, denn die Bundestagsabgeordnete besuchte auch die Brandenburgische Sportjugend und das durch den Bund geförderte Projekt „Integration durch Sport“, das in Neuseddin angesiedelt ist. Neben Leiter Uwe Koch stellten sich auch das gesamte Team und ehrenamtliche Aktive vor. Sie engagieren sich unter anderem für den Frauensport und leiten diverse Kurse, vom Ringen bis zum Inline Skating. Die meisten haben selbst einmal als Teilnehmer*in mit Migrationshintergrund angefangen. Am Tisch saßen Aktive mit Herkunft aus Kamerun, der Ukraine, Vietnam und Russland.

Sie alle eint die Begeisterung für den Sport und seine integrative Kraft. „Umso trauriger ist es, dass dann doch immer wieder gerade gut integrierte und seit Jahren im Breitensport ehrenamtlich engagierte Menschen abgeschoben werden“, bedauert Anke Domscheit-Berg und ergänzt: „Der Integrationserfolg spielt bisher keine Rolle bei Bleiberechtsentscheidungen, das halte ich für einen großen Fehler, denn es ist auch ein Verlust für unsere Gesellschaft, wenn gut integrierte Menschen das Land wieder verlassen müssen.“ „Aber Sport kann auch helfen, in unsicheren Lebenslagen den Mut nicht zu verlieren, sich abzulenken und Freunde zu finden“, findet die Bundestagsabgeordnete. Mit ihrem Straßenfußball-Mobil fahren Mitarbeiter zu den Übergangswohnheimen, um gerade die Menschen besser zu erreichen, die in abgelegenen Gemeinschaftsunterkünften leben. Etliche Geflüchtete konnten auch schon im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes für einen Sportverein aktiv werden, den Eigenanteil für den Verein übernimmt dabei das Projekt Integration durch Sport.

Zuletzt besuchte Anke Domscheit-Berg das DORV-Zentrum (Dienstleistungs- und ortsnahes Rundumversorgungszentrum) von Seddiner See. Beim Treffen berichten Bürgermeister Axel Zinke und der Geschäftsführer der Seddiner See Verwaltungsgesellschaft mbH Dr. Karl-Heinz Brügmann über den Kampf um das Zentrum. „Ich finde, hier kann man gut sehen, wie eine gute Zusammenarbeit in der Kommunalpolitik wirklich etwas für die Menschen vor Ort verbessern kann“, bemerkt die Bundestagsabgeordnete.

„Das geht natürlich nicht ohne die ganzen ehrenamtlichen Kommunalpolitikerinnen. Auch sie stehen am 26. Mai (diesen Sonntag) zur Wahl. Ich hoffe, dass die Wahlbeteiligung hoch ist,“ resümiert Anke Domscheit-Berg, „denn sowohl Europa als auch die Kommunen sind wichtig, um unsere Gesellschaft heute und für die Zukunft zu gestalten und es ist eben nicht egal, wer das in unser aller Namen macht.“

Ihren nächsten Wahlkreistag in der Region plant die Abgeordnete für den 14. Juni 2019