Bild zeigt Havelbrücke mit Vertreter vom WSA und er Stadt Hennigsdorf, in der Mitte Anke Domscheit-Berg

Der Prüfbericht für die Hennigsdorfer Havelbrücke ist zwar noch nicht da, trotzdem konnte Herr Münch, Baudirektor des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA), am Donnerstag positiv bis hoffnungsvoll berichten, dass eine weitere Ablastung der Brücke bzw. eine gänzliche Sperrung wohl vorerst nicht kommt. Ein endgültiges Ergebnis gibt es natürlich erst nach Vorliegen des Prüfberichtes. Die Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg hatte sich bei einem Vor-Ort-Termin einen Überblick über den Zustand der Brücke und das weitere Vorgehen verschafft.

Neben ihrem Mitarbeiter, Ralf Wunderlich, wurde sie aus dem Hennigsdorfer Rathaus von Herrn Stenger, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, begleitet. Weiter konnte die Abgeordnete in Erfahrung bringen, dass die Mitarbeiter*innen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes nach Möglichkeiten suchen, um die zeitliche Brückensperrung zu vermeiden bzw. aufs Nötigste zu begrenzen. Auch hier scheint Hoffnung nicht unbegründet zu sein. Dennoch stehen nach wie vor drei verschiedene Varianten im Raum: eine Behelfsbrücke durch das Trinkwasserschutzgebiet oder über das Gelände des Ruderclub Oberhavel in Hennigsdorf und der Bau ohne Behelfsbrücke, was die schlechteste Variante wäre und eine, die niemand will, auch nicht das WSA. Die Machbarkeit, Vor- und Nachteile der verschiedenen Behelfsbrücken werden nun erneut abgewogen, um einen Neubau ohne Behelfsbrücke zu vermeiden. Noch vor den Sommerferien soll es dazu eine Entscheidung geben. Der Bau mit Behelfsbrücke scheint nicht aussichtslos zu sein. Sollte die alte Brücke bei der Gründung der Behelfsbrücke Schaden nehmen, was bisher ein häufiges Argument gegen eine Behelfsbrücke war, soll nach aktueller Planung eine mobile Metallbrücke aus NRW die alte Brücke befahrbar machen, bis die Behelfsbrücke fertig gestellt ist. In diesem Fall würde eine Sperrzeit maximal drei Monate dauern. Allen Beteiligten ist aber klar, dass es trotzdem Notfallpläne geben muss, für den Fall, dass die Brücke unvorhergesehen wegen plötzlicher Verschlechterung ihres Zustands gesperrt werden muss. Diese Pläne müssen Lösungen nicht nur für die Schülerbeförderung und den Busverkehr, sondern auch den Rettungs- und Katastrophenschutz enthalten. Wo soll im Ernstfall die Feuerwehr langfahren, wie können Rettungszeiten für Krankenwageneinsätze gewährleistet werden? An diesem Notfallplänen wird zurzeit gemeinschaftlich und fieberhaft gearbeitet, voraussichtlich Mitte Juni werden die Notfallpläne vorliegen. Die Bundestagsabgeordnete, die stellv. Mitglied im Verkehrsausschuss ist zeigte sich optimistisch: „Es ist gut, dass nun endlich von allen Seiten der Einrichtung einer Behelfsbrücke die erforderliche Priorität eingeräumt wird. Denn wenn der Wille da ist, lassen sich die schwierigsten Herausforderungen lösen.“ Das Mitglied der Linksfraktion kritisierte jedoch die Politik der Bundesregierung: „Seit vielen Legislaturen wird die Infrastruktur unseres Landes heruntergewirtschaftet, egal ob es um Brücken oder Schleusen geht. Die fehlenden Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionen machen sich nun überall bemerkbar. Den Schaden haben dann Regionen wie unsere, die das Pech hat, gleichzeitig sogar mehrere derartiger Infrastrukturnotstände ausbaden zu müssen.“

Hintergrund: https://www.maz-online.de/Lokales/Oberhavel/Hennigsdorf/Hennigsdorf-Buergerinitiative-fuer-die-Bruecke