Zu diesen Fragen der digitalen Entwicklung äußerte sich kürzlich die in Brandenburg lebende Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg, Netzpolitische Sprecherin in der Linksfraktion, auf einer Veranstaltung in Wustermark. „Gemeinwohlorientiert muss die digitale Revolution sein“, sagt sie. Domscheit-Berg geht davon aus, dass rund zwei Drittel der Grundschulkinder von Heute einmal in Berufen arbeiten werden, die wir noch gar nicht kennen. Viele der uns heute bekannten Jobs werden verloren gehen, sagt sie. Sollte sich das Autonome Fahren von der Zukunftsidee zum Alltag entwickeln, so wären, laut ihrer Schätzung, eine Million Menschen ohne Job. Wenn das Auto dazu aus dem 3D-Drucker kommt, hat die Automobilindustrie, wie wir sie jetzt kennen, ganz andere Probleme. Die Digitalisierung kann viele Berufe treffen. Sprachen übersetzen kann die Maschine heute schon, in Operationssälen kommen Computer assistierend zum Einsatz.

„Die Mensch zu Mensch Berufe“, in denen es jetzt einen spürbaren Mangel gibt, werden weiter Konjunktur haben. Erzieher, Lehrer, Pflegepersonal, Menschen, die zuhören, anderen Menschen mit Empathie begegnen, das kann die Maschine nicht ersetzen. Die Lösung könnte, so Domscheit-Berg, in einer Arbeitszeitreduzierung liegen. Sie wirbt in diesem Zusammenhang für das Bedingungslose Grundeinkommen. Wenn die Arbeit, die vorher von Menschen erledigt wurde, nun Maschinen übernehmen, bräuchte es aus ihrer Sicht eine Wertschöpfungssteuer. Auch eine Digitale Umsatzsteuer hält sie für denkbar. Sozialverträglich, zum Nutzen, nicht zum Schaden der Menschen, sollte die Digitale Revolution sein. Und neben den düsteren Aussichten hat die digitale Welt auch viel Gutes gebracht. Der Zugang zu Bildung, die Idee, Bildung und lernen nicht als Exklusivgut zu beachten, sondern wissen zu teilen.