Als Dina Engelke, Betreuerin an der Exin-Förderschule Zehdenick, davon erfuhr, dass dort drei Schüler:innen die notwendige Ausstattung für das Distanzlernen fehlt, erkundigte sie sich, wer in dieser Situation helfen könnte und erfuhr vom Verstehbahnhof in Fürstenberg, der bereits vielfältige Unterstützung bei digitaler Bildung leistet. Erst kürzlich haben wir vom Verein havel:lab e.V. dort ein Video- und Tonstudio als “digitales Klassenzimmer” eröffnet, das bereits rege von Lehrkräften der Region genutzt wird.
Dina Engelkes landete also mit ihrer Nachfrage beim Trägerverein des Verstehbahnhofs, havel:lab e.V., nach und erhielt noch am selben Tag eine positive Antwort. Schon in den letzten Wochen hat der Verein etwa 65 Laptops an Schüler:innen ausgegeben. Alle sind hochwertige, generalüberholte Gebrauchtgeräte, die nicht nur nachhaltiger sind als neu gekaufte Laptops, sondern eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit aufweisen, als Neugeräte für den gleichen Preis. Sie werden vor der Weitergabe an Schüler:innen vom havel:lab Verein mit einem Open Source Betriebssystem und einheitlicher Lernsoftware ausgestattet und bedarfsgerecht konfiguriert, eine Aufgabe, für die sich vor allem mein Mann Daniel engagiert.
Die finanziellen Mittel des gemeinnützigen Vereins werden jedoch durch die hohe Nachfrage an ihre Grenzen gebracht, und so sprang ich ein. Ich bin selbst Gründungsmitglied dies gemeinnützigen Vereins und engagiere mich dort seit einigen Jahren für digitale Bildung. Als Linksfraktion haben wir jedes Jahr gegen die Diätenerhöhungen im Bundestag gestimmt, aber da sie von der Mehrheit im Bundestag trotzdem beschlossen wurden, behalten wir das Geld nicht einfach, sondern spenden es für soziale Projekte. Ich habe schon oft meine Diätenerhöhungen für digitale Bildungsprojekte gespendet, ich wollte auch diesmal helfen, denn Bildungsgerechtigkeit ist in Zeiten der Pandemie doppelt wichtig. Kein Kind darf den Anschluss an Bildung verlieren, nur weil seine Familie das notwendige Gerät für die Teilnahme am digitalen Unterricht nicht bezahlen kann.
Ich bin für meine Fraktion nicht nur Obfrau im Ausschuss Digitale Agenda, sondern auch stellvertretendes Mitglied im Bildungsausschuss des Bundestages. Mein politischer Schwerpunkt ist die gemeinwohlorientierte Digitalisierung, wozu eben auch Teilhabe an digitaler Bildung für alle Kinder zählt – unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern.
Deshalb war es mir eine besondere Freude, die drei Laptops am 22. Januar vor dem Verstehbahnhof in Fürstenberg/Havel an Dina Engelke übergeben zu können, die sie ihrerseits dem Förderverein „Miteinander leben lernen“ e.V. überbrachte, damit sie schnell bei den Kindern landen.
Ich hoffe, dass ich den Schüler:innen so zu einem Stück mehr Bildungsgerechtigkeit verhelfen konnte und wünsche mir, dass künftig der Staat, also Bundes- und Landesregierung, ihrer Aufgabe besser nachkommt, allen Kindern die gleichen Bildungschancen zu ermöglichen.