Meine Sommertour im Westhavelland führte mich auch in das Gemeindezentrum nach Milow, wo Ursula Eismann, ehrenamtliche Mitarbeiterin dieser Einrichtung und stellvertretende Ortsvorsteherin, mir die Räumlichkeiten vom Veranstaltungsraum bis zur Bibliothek zeigte und davon erzählte, wie vielfältig dieser Ort genutzt wird.
Auch für den Seniorinnen-Beirat der Gemeinde Milower Land ist das Zentrum ein wichtiger Treffpunkt. Eine Sportgruppe findet sich zweimal im Monat ein, um in Bewegung zu bleiben. Montags trifft sich eine Gruppe Hobby-Malerinnen, Dienstags trommeln jüngere, ältere und behinderte Menschen gemeinsam.
Regelmäßig kommt auch die Handarbeitsgruppe dorthin, die schon seit 50 Jahren gemeinsam Hardanger Stickerei anfertigt oder für gemeinnützige Zwecke strickt. Als enthusiastische Handarbeiterin war ich von der Stickerei einer 96 -jährigen aus der Gruppe besonders beeindruckt.
Einmal im Monat lädt das Gemeindezentrum zum „Männerfrühstück“ ein, das für etwa 40 alleinstehende, ältere Männer ein wichtiger sozialer Treffpunkt geworden ist. Immer wieder fragen sie, wann die wegen der Pandemie notwendige Unterbrechung beendet werden kann. Im Moment ist der Saal wegen der Abstandsregeln nur für 12 Personen zugelassen und gerade für Senior:innen wäre eine Infektion gefährlich.
Ursula Eismann wies in dem Gespräch darauf hin, wie wichtig es ist, gerade ältere Menschen in das Leben der Gemeinde zu integrieren. Die vielfältigen Angebote locken sie aus ihren vier Wänden und geben ihnen die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.
Von einem Projekt war ich besonders begeistert. Die Milower nehmen zum zweiten Mal im Rahmen des Demographie-Projektes des Landkreises Havelland am Europäischen Filmfestival der Generationen teil. Das Festival präsentiert aktuelle deutsche und internationale Spiel- und Dokumentarfilme, die einen anderen als den üblichen Blick auf das Alter und Älterwerden bieten. Die Idee finde ich toll und würde sie gern im nächsten Jahr auch in Fürstenberg zB im Verstehbahnhof umgesetzt erleben.