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Gestern habe ich den Ziegeleipark Mildenberg besucht, ein wunderschönes altes (Museums-)Industriegelände im Landkreis Oberhavel. Die Vizechefin Jenifer Klein (Bild 1) erklärte mir das Gelände, auch den Ringofen, in dem die Ziegel gebrannt wurden, vor dem wir auf Bild 1 stehen. Noch mehr Details erzählte ein Museumsführer während wir mit einer alten kleinen Bahn durch das Gelände fuhren (Bild 2-4). Im Ringofen hatten wir Gelegenheit, eine Ausstellung über die Arbeit in der Ziegelei anzuschauen. Eigentlich gab es in der Gegend sogar 53 Ziegeleien mit 63 solcher großen Ringöfen. 1910 wurden von ihnen 625 Mio (!) Ziegel hergestellt, mit viel Handarbeit, auch von Frauen (Bilder 5-7). Der Bauboom in Berlin seinerzeit für Mietskasernen oder auch Nachkriegsneubauten wie Stalinallee oder Palast der Republik (Bild 8) verschlangen viele Ziegel. Man sagt ja auch, Berlin wurde aus dem Kahn gebaut, denn die Ziegel wurden (v.a. von Frauen) in Schiffe gestapelt und vom eigenen Hafen (Bild 9) nach Berlin und sonst wohin geschippert. In ein Boot passten etwa 60.000 Ziegel, für eine Mietskaserne hat man 500.000 Steine benötigt. Nach der Wende wurde die Produktion leider eingestellt. Die vielen Seen in der Gegend zeugen von der Vergangenheit, denn fast alle sind alte Tonstiche, aus denen man den #Ton für die Ziegel abbaute.