Am 30. und 31. Juli besuchte die Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg auf einer Sommertour durch ihren Wahlkreis Einrichtungen im Hohen Fläming. Im Amt Brück war sie am Dienstag zu Gast im Mehrgenerationenhaus und bei einem alternativen Wohnprojekt. Am Mittwoch stattete sie in Niemegk der Abfallverwertung Potsdam Mittelmark und dem Familienzentrum der Stadt einen Besuch ab.
Am 30. Juli traf die Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg auf ihrer Sommertour in Brück ein, wo ihre erste Station das Mehrgenerationenhaus der AWO (Bezirksverband Potsdam) war. Das von der Kommune und dem BMFSFJ geförderte Begegnungs- und Veranstaltungszentrum befindet sich auf einem Gelände mit verschiedenen Bildungseinrichtungen der Stadt, so dass Kinder und Jugendliche kurze Wege haben. Die zahlreichen Angebote sind jedoch generationsübergreifend und reichen von sportlichen Aktivitäten wie Baby-Yoga oder Training der Karnevals-Funken über gemeinsames Gestalten beim Töpfern, Siebdrucken und Nähen bis hin zu Bildungsangeboten wie Computerkursen. Dass auch Ältere von Jüngeren lernen können, zeigt der Erfolg des seit zwei Jahren stattfindenden Smartphone Kurses, den ein Teenager vor allem für ältere Nutzer*innen ehrenamtlich durchführt. Als netzpolitischer Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag ist dieser Aspekt Anke Domscheit-Berg besonders wichtig: „Das passt natürlich perfekt in die Idee des generationenübergreifenden Zusammenlebens und Lernens. Jeder lernt mit- und voneinander, gerade in digitalen Themen, wo sich Wissen schnell verändert“. Auch auf Barrierefreiheit im materiellen Sinn legt die Abgeordnete großen Wert und schätzt daher sehr, dass Leiterin Anja Warwas auch in diesem Sommer erreichen konnte, dass alle Ferienangebote für Kinder kostenlos sind. Im Mehrgenerationenhaus kann man selbst mit dem Bürgermeister ins Gespräch kommen – bei der vierzehntägigen Bürgersprechstunde. Auf dem Gelände findet sich ein Kräutergarten, eine Wildblumenwiese mit Bienenstöcken und eine Skaterbahn, die auch während des Besuchs der Abgeordneten rege genutzt wurde. In Deutschland gibt es bereits über 500 solcher Mehrgenerationenhäuser, allein 36 im Land Brandenburg. Sie zeigen, wie lebendig Zivilgesellschaft im ländlichen Raum ist, wenn man Möglichkeitsräume dafür schafft.
Am Abend war die Abgeordnete beim alternativen Wohnprojekt „Alte Mühle“ in Gömnigk zu Gast. Dort leben und arbeiten 18 Erwachsene und 10 Kinder in einer solidarischen Gemeinschaft. Ihre Energie beziehen die Gemeinschaft über das eigene Wasserkraftwerk und eine Solaranlage, im großen Garten werden Gemüse gezogen. Das großzügige Gelände beherberg auch einen „UmFairteiler“ (Umsonstladen) und verschiedene Werkstätten. Neu ist der Lehmofen in der Mitte des Hofes, in dem künftig Brot und Pizza gebacken werden. „Solche Projekte des solidarischen Zusammenlebens beeindrucken mich, denn sie zeigen, dass es jenseits des Kommerziellen Alternativen gibt, die Freiräume und Nähe ermöglichen. “, so Anke Domscheit-Berg nach ihrem Besuch.
Der zweite Tag ihrer Sommertour im Fläming führte die Bundestagsabgeordnete nach Niemegk, wo sie sie am Vormittag die Abfallwirtschaft Potsdam Mittelmark besuchte. Geschäftsführer Thomas Wendenburg erzählte stolz von den Erfolgen seines Unternehmens, das zuverlässig bürgernahe Dienstleistungen erbringt und einen wichtigen Beitrag auf kommunaler Ebene leistet. Er sprach aber auch von Herausforderungen der Müllentsorgung im Landkreis, von mangelnder Mülltrennung, wilden Müllablagerplätzen und von Missständen in der Abfallwirtschaft im Allgemeinen. So haben viele Konzerne kein Interesse an einer eine Reduktion von Verpackungen, da selbst der Handel Wege findet, um an der Entsorgung von Verpackungen zu verdienen – auf Kosten der Lieferanten und Endkunden und zu Lasten der Umwelt. Abgeordnete und Geschäftsführer waren sich einig, dass die mangelhafte Wiederverwertung von Plastikmüll aufgrund zu niedriger Ölpreise ein gesamtgesellschaftlicher Missstand ist, denn so werden kostbare Wertstoffe überwiegend verbrannt. Auch bei Problematik des Müllexports von westlichen Industrienationen in Entwicklungsländer war man sich einig, hier braucht es bessere Regulierung und stärkere Kontrollen. Nach der Gesprächsrunde führte Thomas Wendenburg die Abgeordnete über das besonders saubere Betriebsgelände und zeigte nicht nur Papierpresse und Elektronischrottrecycling, sondern auch die preisgekrönten malerisch gestalteten Wechselcontainer der Müllfahrzeuge. Grafitti Künstler*innen schufen humorvolle Comicszenen mit Bezug auf Müll- und Wertstoffentsorgung auf den Containern, die seit dem kein einziges Mal mehr ein Problem mit Vandalismus durch Schmierereien hatten. Auch Werbung für Arbeitsplätze und die Müll-App des kommunalen Unternehmens sowie Barcodes zum Einscannen fanden sich farbenfroh neben gemalten Müllmännern, für die tatsächliche Angestellte Modell standen. Digitalisierung spielt jedoch nicht nur für die App eine Rolle, das ganze Unternehmen stellt sich der Herausforderung durch den digitalen Wandel.
Zuletzt besuchte Anke Domscheit-Berg noch das Familienzentrum in Niemegk, das eines der jüngsten im Land Brandenburg ist, denn es existiert erst seit wenigen Monaten. Ähnlich dem Mehrgenerationenhaus in Brück konnte die Leiterin Daniela Geissler von vielfältigen Angeboten für Groß und Klein berichten, die von der Krabbelgruppe bis zum Senioren Erzählcafe reichen. Als ambitionierter Strickerin gefiel der Abgeordneten das Wollcafé besonders, das Donnerstags stattfindet. Über die Schulter schauen ließen sich die kreativen Frauen im Keramik-Workshop, unter deren Händen Schalen und Gartendekorationen entstanden. Ab August wird es die Cantina International geben – internationales Kochen und gemeinsames Essen, denn nicht nur Liebe geht durch den Magen, auch bei unterschiedlicher Herkunft kommt man sich näher, wenn man miteinander kocht und speist. Auch diese Einrichtung wird von der AWO betrieben. Anke Domscheit-Berg findet, dass man solche Möglichkeitsorte gar nicht überschätzen kann, denn: „Familienzentren, Mehrgenerationenhäuser oder Bürgerhäuser, das alles sind Orte der Begegnung, die wir dringend brauchen, für das Miteinander von Jung und Alt, Zugezogenen und Alteingesessenen oder auch verschiedener sozialer Gruppen. So entsteht soziales Miteinander und das ist ein aktiver und wichtiger Beitrag gegen Hass und Spaltung der Gesellschaft.“